Der Döbel gilt gemeinhin als nicht so begehrenswerter Fisch. Er hängt zwar immer wieder an der AngelDie Angel ist die Kurzschreibweise der Angelrute. Jede Angel ist optimal auf ihren Verwendungszweck abgestimmt, das beginnt beim Material, der Ergonomie, der Länge und geht bis zur Rutenanktion und dem Wurfgewicht. Deutlich mehr Informationen lest ihr unter: Angelruten Arten, denn er kommt sehr häufig vor, aber er soll nicht schmecken, sagt man und er soll sich zu leicht fangen lassen. Das wird dem Dickkopf aber gar nicht gerecht, denn richtig zubereitet, schmeckt er wunderbar und aus dem Gewässer lässt er sich eigentlich auch nicht immer so gern und ohne Kampf herausholen. Natürlich bekommt der auch Aitel genannte Fisch von uns ein Portrait. Erfahrt alles über Merkmale und Aussehen, Fortpflanzung und Ernährung und nehmt auch ein paar Tipps für das Döbel angeln mit.
Döbel Steckbrief
Synomyme: Aitel, Alet, Rohrkarpfen, Dickkopf, Knilps, Mulbe
Englischer Name: Chub, European Chub
Wissenschaftlicher Name: Squalius cephalus, auch Leuciscus cephalus
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Unterfamilie: Weißfische
Größe: durchschnittlich 30 bis 40 Zentimeter, bis zu 70 Zentimeter
Gewicht: durchschnittlich 1 Kilogramm, bis zu 5 Kilogramm
Alter: 15 bis 20 Jahre
Körperbau: spindelförmig und kräftig
Schuppen: groß, dunkel, hart umrandet
Schuppenformel: SL (44) 45-46
Farbgebung: silbrig bis gold
Flossenformel: D III/8-9, A III/7-8, P I/16-17, V II/8
Maul: endständig, tiefe Mundspalte
Zähne: rundumlaufende Hornschneide
Augen: Gelb
Nahrung: sehr vielfältig, von Larven und Pflanzen bis hin zu kleinen Fischen anderer Arten
Laichzeit: April bis Juni
Laichort: schnell fließende Gewässer, kiesiger Boden
Hauptfangzeit: Frühjahr und Herbst
Angeltechnik: Grundangeln, Spinnfischen
Döbel – Merkmale und Aussehen
Der Körper des Döbels ist spindelartig und in seinem Querschnitt fast rund. Ansonsten weist aber der eher langgestreckte Körper auf seine Verbreitung in fließendem Gewässer hin. Der Kopf des Döbels ist recht groß und breit, ein richtiger Dickkopf eben. An seinem Kopf befindet sich ein ebenfalls ziemlich großes Maul, welches endständig ist. Die Maulspalte ist sehr tief. Im Maul trägt der Döbel keine Zähne, sondern eine rundumlaufende, vertiefte Hornschneide. Die Schuppen des Döbels sind auch ziemlich groß und dabei sehr grob und hart. Sie sind dunkel umrandet und sehen netzartig aus. Ihre Anzahl auf der Seitenlinie liegt zwischen 44 und 46.
Färbung und Flossen des Döbels
Der Körper des Döbels ist silbrig bis gold gefärbt. Im Rückenbereich ist er ein wenig dunkler und erscheint bräunlich bis braun-olivfarben. Die Bauchseite ist wie bei vielen Fischen weißlich, aber eher ins Schmutzige gehende. Die Augen des Döbels schimmern gelb. Der Döbel hat rötliche Bauch- und Afterflossen. Die Afterflosse ist am Rand leicht nach außen Gewölbt. Das unterscheidet den Döbel auch von der Hasel, deren Afterflosse nach innen gewölbt ist.
Verwechslung mit anderen Fischen
Auch wenn er eher unscheinbar ist, aber der Döbel wird doch auch gern einmal mit anderen Fischen in unseren Gewässern verwechselt. Zumeist ist es die Hasel, auf die wir Angler hereinfallen, da sie sich fast nur durch die nach innen gewölbte Afterflosse vom Döbel unterscheidet. Manchmal kommt es aber auch zu Verwechslungen mit dem Aland, dem Rapfen oder dem Rotauge, welches je nach Gewässer eben manchmal nicht gar so ausgeprägt rite Augen hat. Nach der Lektüre unseres Fischportraits sollten diese Verwechslungen aber bei euch definitiv nicht mehr auftreten.
Lebensraum und Vorkommen des Döbels
In Europa und auch bei uns in Deutschland ist der Döbel weit verbreitet. nur in Schottland, Irland und ganz im äußersten Norden Skandinaviens findet man ihn nicht. Das Hauptverbreitungsgebiet liegt in Großbritannien und Frankreich. In unseren Breiten findet ihr den Döbel in großen Schwärmen und Beständen vor allem in Süddeutschland. Am Neckar, der Weser, dem Lech, der Mosel und der Ruhr, aber auch im Oberrhein und der Weißen Elster könnt ihr ihn gut fangen. In Norddeutschland ist der Aland weiter verbreitet, der dem Döbel in Aussehen und Lebensweise stark ähnelt. Im Gegensatz zum Döbel findet man diesen aber auch in größeren Fließgewässern und Kanälen.
Lebensweise des Döbels
Der Döbel ist ein Süßwasserfisch und einer der Leitfische zu Äschen und Barben. Auch in Forellenregionen findet man den Friedfisch häufig. Er lebt vorzugsweise in stark strömenden Gewässern wie Bächen und Flüssen oder in Seen, die von Flüssen durchzogen sind. Ihr findet die Fische aber auch in aufgestauten Flussbereichen, in Entwässerungsgräben und anderen Kleingewässern. Die Jungfische leben meist in großen Schwärmen nahe der Wasseroberfläche. Große Döbel leben oft einzeln und bevorzugen Unterstände wie überhängende Bäume und Sträucher, Brücken und Gumpen. Leben die Döbel nicht solitär, sind sie meist in Gruppen zu zehn Fischen anzutreffen.
Döbel Ernährung
Eigentlich zählt der Döbel zu den Friedfischen. Da er aber auch vor dem kleinen Nachwuchs anderer Fische nicht Halt macht, ist er eher ein Allesfresser. Sein Speiseplan ist vielfältig und abwechslungsreich. Die Jungfische ernähren sich vor allem von Larven und Fluginsekten, auf die sie an der Wasseroberfläche lauern. Manchmal fressen die jungen Döbel auch Pflanzen. Die erwachsenen Tiere organisieren sich in kleinen Schulen bis zu zehn Fischen und werden nun zum Allesfresser. Nun bekommt der Döbel doch einen deutlichen Hang zum Räuber. Würmer, kleine Fische und Amphibien werden nun gefressen. Auch ins Wasser gefallene Früchte frisst der Fisch. Der Laich und der Nachwuchs anderer Fischarten schmecken dem Döbel gut, weswegen es besonders in Forellenregionen oft zu Konflikten in den Populationen kommt.
Fortpflanzung der Aitel
Mit zwei bis vier Jahren wird der Dickkopf geschlechtsreif. Je nach Witterung und Gewässer liegt die Laichzeit zwischen April und Juni. Die Fische laichen dann in kleinen Schwärmen. Die Männchen bekommen, wie viele Fische, in dieser Zeit einen Laichausschlag. Zunächst erobern die Männchen die Laichplätze und erst dann stoßen die Weibchen dazu. Die Döbel suchen Untergründe mit grobem Kies auf und bevorzugen schnell fließende Gewässer mit viel Sauerstoff. Auf schlammigen Untergründen könne die Larven nicht schlüpfen.
Haben die Fische den idealen Laichort gefunden, werden im Abstand von zehn bis 20 Tagen die klebrigen Eier an Steinen und Pflanzen abgelegt. Die Aitel ist also ein Haftlaicher. Die Eier sind 1,5 bis 2 Millimeter groß und ein Weibchen legt bis zu 46.000 davon pro Kilogramm Körpergewicht ab. Bis zu dreimal wiederholt sich dieser Vorgang. Nach circa 8 bis zehn Tagen schlüpfen dann die kleinen Larven.
Der Döbel als Speisefisch
Wie auch viele andere Weißfische hat der Döbel ziemlich viele Gräten und wird deswegen in der Küche oft nicht beachtet. Dabei sollte man ihn durchaus einmal probieren. Sein Fleisch ist sehr fest und hat einen starken Eigengeschmack. Am besten kombiniert ihr ihn also mit anderen Zutaten, die ebenfalls einen dominanten und kräftigen Geschmack haben. Ihr könnt den Fisch auf alle erdenklichen Arten zubereiten. Durch sein extrem festes Fleisch zerfällt er auch nicht, wenn ihr ihn einmal etwas zu lange im Ofen oder auf dem Grill habt. Beliebt ist er im Ganzen als Steckerlfisch zubereitet, dann aber meist als eher jüngeres Tier oder ihr filetiert ihn, um den Gräten vor der Zubereitung den Garaus zu machen. Auch zum Räuchern eignet sich der Döbel hervorragend.
Döbel angeln
Zum Schluss gibt es wie immer in unseren Fischportraits noch einige Tipps zum Angeln. Ganz sicher kommt auch zum Döbel angeln noch ein ausführlicher Beitrag mit allen Hinweisen, Tricks und Tipps für euch.
Die Aitel halten keine Winterruhe, weswegen man sie also grundsätzlich das ganze Jahr über fangen kann. Die Hauptfangzeiten allerdings liegen in den Monaten April und September. Auch bei der Tageszeit ist es relativ egal, wann ihr auf Döbel geht. In den frühen Morgen- und Dämmerungsstunden seid ihr aber am erfolgreichsten. Die Fische sind relativ scheu und hören ausgesprochen gut. Die Stelle sollte also möglichst ruhig sein und ansonsten den bevorzugten Aufenthaltsorten der Fische entsprechen (Brücken, Überhänge etc.).
Als Angelmethode empfehlen wir das Grundangeln im Winter, weil sich die Fische dann etwas tiefer aufhalten. Im Frühjahr und Sommer seid ihr mit einer Posen- und Stippangel gut dabei. Dadurch, dass Döbel Allesfresser sind, seid ihr in der Wahl der KöderEin Köder wird als Lockmittel genutzt, damit der Fisch am Haken anbeißt. Dabei unterscheidet man zwischen Kunstköder und Naturköder. überhaupt nicht eingeschränkt. Brot und Brotteig, Maden, Mais, Erbsen und sogar Nudeln eignen sich. Da der Döbel auch gern einmal Obst frisst, nutzt ihr diese Leidenschaft am besten mit Kirschen, Pflaumen, Holunderbeeren oder Weintrauben aus. Im Winter habt ihr die besten Chancen mit tierischen Ködern wie Würmern, Leber oder Frühstücksfleisch, aber auch KunstköderKunstköder gibt es viele, es handelt sich hierbei um einen Sammelbegriff für alle Köder die einen echten organischen Köder imitieren. Diese Kunstköder werden meistens beim Raubfischangeln verwendet und mit einer entsprechend ausgefeilten Angeltechnik präsentiert. Techniken sind beispielsweise funktionieren gut. WobblerDer Wobbler ist ein Kunstköder zum Raubfischangeln. Er kann aus Holz, Kunststoff oder Metall produziert werden. Die meisten Wobbler haben eine Tauchschaufel, welche für die nötige Tauchtiefe sorgt. Durch den Aufbau des Wobblers und die richtige Angeltechnik erreicht man reizvolle Bewegungen, welc setzt ihr in eher ruhigeren Gewässern und SpinnerHiermit wird nicht ein verrückter Angler beschrieben, sondern eine besondere Form von Kunstköder. Der Spinner ähnelt auf den ersten Blick dem Blinker, doch hat er ein rotierendes Spinnblatt. Sobald man beginnt den Köder einzuholen, beginnt dieses sich um die eigene Achse zu drehen. Durch die Ref in den Gewässern mit stärkerer Strömung ein.
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