Der Ukelei hat viele Namen. Ob Blecke, Zwiebelfisch, Laube oder Laugele – es ist immer der kleine hellgefärbte heringsähnliche Fisch aus der Familie der Karpfenfische gemeint, der nur zu gern an der Oberfläche des Freiwassers und in der Uferzone zu finden ist. Der Ukelei wird manchmal mit der Hasel, dem Moderlieschen oder auch der Kleinen Maräne verwechselt. Für Angler ist der Fisch nicht ganz so interessant, weil er seine Attraktivität als Speisefisch verloren hat. Aber natürlich widmen wir jedem Fisch ein Fischportrait und ganz so uninteressant ist die Laube gar nicht. Also dann geht es mal los mit dem Bericht über die Herkunft, das Aussehen, die Lebensweise bis hin zur Bedeutung als Speisefisch und ein paar Angeltipps auf Ukelei.
Ukelei Steckbrief
Synomyme: Laube, Ablette, Blecke, Zwiebelfisch, Laugelei
Englischer Name: Bleak
Wissenschaftlicher Name: Alburnus alburnus
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Größe: maximal 25 Zentimeter, Durchschnitt: 10 bis 15 Zentimeter
Gewicht: durchschnittlich 20 Gramm, max. 60 Gramm
Alter: 6 bis 8 Jahre
Körperbau: sehr schlank
Schuppen: mittelgroße, sehr locker sitzende Schuppen
Farbgebung: gräulich-grün, glänzt extrem silbern
Flossenformel: D III/8, A III/17-20, P I/15, V II/8
Maul: klein, extrem oberständig
Zähne: halenförmige Schlundzähne mit Kerben
Augen: sehr groß
Nahrung: Plankton, Angelfutter, Insekten, Ukelei Futter
Laichzeit: Mai bis Juli
Laichort: im flachen kiesigen Wasser
Hauptfangzeit: das ganze Jahr über
Angeltechnik: Stippfischen, Fliegenfischenl
Herkunft und Vorkommen der Ukelei
Die Ukelei findet man in fast allen europäischen Ländern und Gewässern. Sie lebt bevorzugt in der Barben- und Brassenregion. Sie leben aber auch im Brackwasser der Ostsee. In den nördlichen Teilen von Skandinavien, in Island und Schottland sind sie, wie viele andere Fische, nicht zu finden. Die Laube ist nicht eingewandert, sondern von Beginn an bei uns heimisch. Am liebsten leben sie in ruhigen Gewässern, in Seen und langsam fließenden Flüssen. Starke Strömung und dichter Pflanzenbewuchs sind nicht so gern gesehen. In Ufernähe und recht nah an der Wasseroberfläche schwimmen die friedlichen kleinen Fische in großen Schwärmen vor sich hin. Im Winter allerdings ziehen sie sich in tiefere Gewässerschichten zurück.
Aussehen und Merkmale der Laube
Die Laube ist einer der schmalsten Fische überhaupt. Ihr Körper ist sehr langgezogen und seitlich ziemlich stark abgeflacht. Außerdem ist sie mit ihren zehn bis 15 Zentimetern relativ klein. Dafür hat sie richtig große Augen und ein auffällig oberständiges Maul. Die Mundspalte ist steil nach oben gerichtet. Im Maul trägt die Ukelei Schlundzähne. Zwei Reihen davon sitzen auf jedem Schlundknochen. Die äußere Reihe trägt zwei und die innere fünf Zähne.
Die Färbung des Ukelei variiert zwischen grau-grünlich und grau-bläulich auf dem Rücken und auf dem Kopf. Die Körperflanken und die Bauchseite schimmern sehr stark silbern. Der Ukelei trägt mittelgroße, sehr locker sitzende Schuppen. Sie fallen schon bei einer kleinen Berührung ab. Deswegen muss man beim Ukelei angeln aufpassen, dass man die Schuppen nicht zerstört, ehe man den Fisch wieder ins Wasser zurückgibt (wenn man das will), denn dann kann der Fisch nicht mehr überleben. Die Seitenlinie ist voll mit Schuppen bestückt. Oberhalb dieser verläuft ein gelblicher Längsstreifen.
Die Flossen der Laube sind durchsichtig, nur an der Basis ein wenig dunkler. Rückenflosse und Schwanzflosse weisen oftmals eine hellgraue Färbung, der Ansatz ist manchmal gelblich verfärbt. Die Afterflosse ist sehr lang und stark gegabelt. Sie beginnt genau unter der Rückenflosse.
Unterscheidung vom Hasel und dem Moderlieschen
Anhand der Afterflosse kann man die Blecke auch gut von der Hasel und dem Moderlieschen, mit denen sie oft verwechselt wird, unterscheiden. Sie beginnen nicht so weit vorn wie beim Ukelei. Moderlieschen haben außerdem keine vollständige Seitenlinie.
Manchmal verwechselt man den Ukelei auch mit der Kleinen Maräne, die zum Beispiel im Norden unserer Republik gern als Delikatesse verzehrt wird. Diese hat aber die typische Fettflosse der Lachsfische und sie haben größere Schuppen.
Lebensweise und Ernährung
Von der Wolga bis nach Westeuropa verbreitet, lebt die Ukelei in Schwärmen. Die Friedfische ernähren sich von Plankton, aber zum größten Teil steht tierisches Futter auf ihrem Speiseplan. Insekten und Larven an der Wasseroberfläche werden gern gefressen, aber auch Anflugnahrung verschmähen die Lauben nicht. Mückenlarven und Wasserflöhe sind extrem beliebt.
Fortpflanzung des Ukelei
Der Ukelei wird mit etwa zwei Jahren geschlechtsreif. Die Schwärme zeihen zwischen Ende April bis in den Juli hinein in sehr flache und kiesige Uferregionen, um sich fortzupflanzen. Im seichten und kiesigen Wasser mit vielen Steinen legen die Weibchen dann 1500 bis 8000 klebrige Eier ab. Aus den nur 1,5 Millimeter großen, gelblichen Eiern schlüpfen nach etwa einer Woche die Jungfische. Sie ernähren sich zunächst von ihrem Dottersack und dann von Kleinstlebewesen. Blecken wachsen sehr langsam und erreichen mit ungefähr vier Jahren ihre endgültige Größe.
Während der Laichzeit trägt das Männchen übrigens einen leichten Laichausschlag, die Flossen färben sich bei beiden Geschlechtern leicht orange.
Die Ukelei als Speisefisch
Früher war die Laube als Speisefisch, zum Beispiel als Steckerlfisch, sehr beliebt. Sie wurde allerdings in den 1970er Jahren von der Makrele abgelöst. Heute findet sich die Blecke aber noch immer auf den Spezialitätenkarten mancher Regionen. Der Ukelei hat zwar viele Gräten, aber schmeckt sehr aromatisch und hat ein festes Fleisch. Mancher Angler empfiehlt den Fisch sogar als Sushi zum Direktverzehr am Ufer.IN den Mittelmeerregionen wird eine besondere Art des Ukelei, der Weiße Ukelei (Alburnus albidus) sehr gern, vor allem als Vorspeise gegessen.
Ukelei angeln
Als Speisefisch wird der Ukelei also gerade erst wieder interessant. Da der ruhige Schwarmfisch als Beutefisch für Raubfische aller Art sehr beliebt ist, liegt es auch nahe, ihn als Köderfisch zu benutzen. Besonders für das Rapfen und Zander angeln können wir den Ukelei wärmstens empfehlen. Informiert euch aber vorher, ob es Schonzeiten für den Zwiebelfisch in eurem Bundesland gibt. Der Ukelei ist aber in den meisten Regionen so stark verbreitet, dass man ihn ohne Bedenken aus dem Wasser ziehen kann. Am besten funktioniert das im Übrigen beim Stippfischen oder Posenangeln. Aber auch für passionierte Fliegenfischer ist der Ukelei interessant. Da der Fisch in Schwärmen auftritt, ist aber auch noch eine andere Methode ganz interessant: das Ukeleien angeln mit der Senke. Das viereckige Gestell mit dem Fangnetz ist wie die Reuseeines der ältesten Fischfanggeräte überhaupt.
0 Kommentare